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Keltenschanze

Keltenschanze Monburg

Keltenschanze Monburg

Die keltische Viereckschanze Monburg befindet sich 400 m südwestlich von Monburg auf der Flur "Schwertele" (im Flurnamenbuch "Dammacker" genannt). Die rechteckige Anlage hat eine Länge von ca. 115m und eine Breite von ca 95 m. An der Westseite ist eine Böschung erkennbar. Die Nordseite ist durch einen natürlichen Abhang geschützt. Die durch Wall und Graben geschützte Anlage wurde verfüllt und für die landwirtschaftliche Nutzung eingeebnet. Schon Bartel Eberl berichtet 1942 im BVbl. von einer sehr zerstörten Viereckschanze auf der Flur "Schwertele". Bei der Flurbereinigung im Jahre 1978 fiel die ganze Südflanke einem Feldwegbau zum Opfer. Der Sturm "Wibke" entwurzelte die Birken auf der Südwestecke, danach wurde die letzte Wallecke eingeebnet.

Die Kelten (Latènezeit) 450-15 v. Chr.
Nach einem bedeutenden Fundort - "La Tène"- am Neuenburger See in der Schweiz wird diese Kulturstufe der Kelten "Latène-Zeit" benannt. Da die Kelten der Nachwelt keine schriftlichen Aufzeichnungen hinterließen, sind wir auf die schriftlichen Überlieferungen der Römer und Griechen (Polybios, Diodorus, Cäsar usw.) und auf die Deutung von Ausgrabungen angewiesen.
Durch Überbevölkerung und durch die Kunde vom Reichtum des Südens kam es zu den keltischen Wanderungen, welche sich bis Italien, Griechenland und Kleinasien ausweiteten (386 v. Chr. Einäscherung Roms, 279 v. Chr. Einmarsch in Delphi). Nach dem endgültigen Sieg der Römer über die Kelten im 2. Jahrhundert in Italien begann die Rückflut der Kelten und es kam zur Bildung neuer Stämme und Adelssitze.
In Schwaben entstand der Stammesverband der Vindeliker ( Augusta Vindelicorum), mit seinen Unterstämmen der Likatier (Lech-Anwohner), Estionen (Kempten) und Brigantier (Bregenz). Die romischen Feldherren Drusus und Tiberius unterwarfen im Jahre 15 v. Chr. in der Regierungszeit des Kaiser Augustus die Kelten und besiegelten auf dem großen Alpenleldzug deren Untergang.

Handwerk
Das Handwerk und die Kunst erlebten einen Aufschwung mit der Weiterentwicklung des Pfluges und der Einführung der Töpferscheibe. Nach griechischem Vorbild kam es zur Ausbildung einer Geldwirtschaft (Regenbogenschüsselchen). Eisenverhüttung, verfeinerter Bronze- und Eisenguss griffen weiter um sich.

Viereckschanzen
Keltenschanze Monburg So vielfältig die keltische Völkerstruktur, so vielfältig ist auch der Götterhimmel. Neben den 3 Hauptgottheiten Taranis, Teutates und Esus verehrten die Kelten noch eine Reihe von Nebengottheiten. Hatten andere Volksstämme Gotterhaine, wie etwa die Germanen, so erstellten die Kelten umhegte quadratische oder rechteckige Areale, welche nach neueren Forschungen Viereckschanzen genannt werden. Es handelte sich um von Wall, Graben und Palisaden umhegte Kult- und Versammlungsplätze. Sie waren Mittelpunkte in keltischen Siedlungsgebieten Hier waren die Priester (die Druiden) ansässig, es wurde den Göttern geopfert, Feste gefeiert, Gericht und Beratungen abgehalten und vieles mehr. In archäologisch ausgegrabenen Anlagen befanden sich tiefe Brunnenschächte, Reste von gallo-römischen Umgangstempeln, Vorratshäuser, Unterkünfte der Priesterschaft und Ausbildungsstätten der Jungmannen. Es wurden Kult-Schächte von bis zu 34 m Tiefe gefunden. Im Bereich des keltischen Süddeutschlands gibt es weit über 250 solcher Viereckschanzen. In unserem Landkreis befinden sich 7 Viereckschanzen: "Burg" bei Peterhof, "Brennburg" bei Willmatshofen, "Viereckenburg" bei Reutern, "Buschelgraben' bei Schwabegg, "Hartlach" bei Biberbach, "Lechfeld" bei Wehringen und "Monburg" bei Heretsried.

Totenkult
Die Bestattung der keltischen Toten in der Latènezeit geschah als Nachbestattung in hallstattzeitlichen Grabhügeln (z.B. Leitershofen) oder Flachgräbern (Gersthofen, Bobingen). Bei Thierhaupten konnte ein kleiner Friedhof ausgegraben werden. Dort befanden sich unter den Brandschüttungsgräbern des Hofgesindes die Grablegung des Hofherrn mit Schwert und Lanze sowie das mit Schmuck ausgestattete Grab der Herrin.

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